Von den lebhaften Straßen Santiagos bis ins wilde Herz Patagoniens – unser Abenteuer in Chile war einfach unvergesslich. Acht Tage auf dem O-Trek in Patagonien am Torres del Paine Reise führten uns vorbei an Gletschern, windgepeitschten Tälern und steilen Klippenpfaden, und endeten mit einem atemberaubenden Sonnenaufgang an den ikonischen Granittürmen von Torres del Paine. Erschöpft, überwältigt und voller Ehrfurcht vor jedem Schritt, hat uns Patagonien Erinnerungen beschert, die ein Leben lang halten werden.
Flug nach Chile
Unser Abenteuer begann mit einem langen Flug von Amsterdam nach Santiago de Chile über Houston mit United Airlines. Der Umstieg verlief reibungslos, und obwohl der Flug lang war, hielt uns die Vorfreude auf Südamerika wach. Wir reisten im Januar 2023 – perfekte Sommerzeit für Patagonien.
Erster Halt: Santiago
Die ersten zwei Tage verbrachten wir in Santiago und saugten die lebhafte Atmosphäre der Stadt auf. Zwischen Spaziergängen durch die quirligen Straßen und dem Genießen des warmen Sommerlichts probierten wir zwei lokale Highlights: einen perfekt gemixten Pisco Sour und frisches Ceviche.
Für Fleischliebhaber ist das El Fogón de Momo ein Muss – das gegrillte Fleisch war rauchig, zart und einfach unvergesslich. Dazu gönnten wir uns einen Carménère, Chiles charaktervollen Rotwein, der das Essen perfekt ergänzte.
Für Foodies bietet Santiago ein besonderes Highlight: Boragó, eines der 50 besten Restaurants der Welt. Wir genossen ein 12-Gänge-Menü, das unvergesslich war. Kreativ, einzigartig und köstlich – jedes Gericht ein kleines Kunstwerk. Ein Muss für alle, die feines Essen und kulinarische Abenteuer lieben.
Von Santiago nach Patagonien
Unser Abenteuer in Patagonien begann mit einem 3-stündigen Flug von Santiago nach Punta Arenas mit LATAM Airlines (für den Rückflug wählten wir Sky Airline – beide waren ausgezeichnet). Von Punta Arenas aus ging es mit dem Bus weitere drei Stunden nach Puerto Natales, einem kleinen, lebhaften Ort, der als Tor zum Torres del Paine Nationalpark dient. Wir übernachteten dort, um noch einmal Komfort zu genießen, bevor wir in die Wildnis aufbrachen.
Zum Startpunkt des O-Treks
Am nächsten Morgen nahmen wir den frühen 7-Uhr-Bus zum Wanderstartpunkt. Vor Betreten des Parks müssen sich alle Wanderer registrieren. Hier entscheidet man, welchen Weg man geht – den kürzeren, aber ikonischen W-Trek (3–4 Tage) oder den anspruchsvollen O-Trek (8 Tage). Wir entschieden uns für die volle Runde, bereit für die Herausforderung.
Planung & Buchung
Ein wichtiger Tipp: Für den O-Trek sollte man die Campsites mindestens sechs Monate im Voraus buchen. Die Zahl der täglichen Startplätze ist begrenzt. Außerdem benötigt man ein Eintrittsticket für den Torres del Paine Nationalpark, das vorab gekauft werden muss.
Es gibt verschiedene Busunternehmen zum Park; wir wählten Bus Sur, das zuverlässig und komfortabel war. Egal, welches Unternehmen man nimmt, die Tickets im Voraus buchen – sonst kann es mit den Verbindungen zwischen Puerto Natales und den Startpunkten eng werden.

Essen & Trekking-Logistik

Wir bestellten unsere Essenspakete für unsere Torres del Paine Reise frühzeitig – jedes kostete zwischen 40 und 50 USD pro Person. Dafür mussten wir keine schweren Vorräte tragen. Die Pakete enthielten Frühstück und ein Lunchpaket mit Sandwich, Obst, Nüssen und Energieriegeln.
Je weiter man vom Startpunkt wegwandert, desto einfacher werden die Lunchpakete. Unser Tipp: ein paar Extra-Riegel oder Dosen-Thunfisch als Reserve mitnehmen.
Manche Wanderer brachten kleine Camping-Kochsets mit Töpfen, Tellern und Besteck mit. Sie trugen ihr komplettes Essen selbst, was die Rucksäcke schwerer machte. Kochen ist nur an den Campsites erlaubt; offenes Feuer ist streng verboten (ein Wanderer versuchte einmal, Toilettenpapier zu verbrennen, und setzte dabei ein größeres Gebiet in Brand – ein Mahnmal für die Zerbrechlichkeit Patagoniens).
Einige mieteten lokale Träger. Einer von ihnen war wie ein Roadrunner unterwegs – in Flip-Flops! Wir versuchten, ihn an einem Tag zum Camp vorzustechen, doch er war einfach zu schnell.
Wasser auf dem Trail
Man trinkt sehr viel Wasser. Auffüllmöglichkeiten gibt es nur an den Camps, meist aus der Küche oder sogar aus Duschen/Toiletten. Das Wasser ist leicht trüb von Gletscherpartikeln. Anfangs benutzten wir Wasserentkeimungstabletten, doch der Geschmack war unangenehm, also tranken wir es direkt. Vorteil: Es war immer kalt und herrlich erfrischend.
Packliste für Torres Del Paine
Wir versuchten, das Gepäck für unsere Torres del Paine Reise möglichst leicht zu halten. Unsere Unterkunft für acht Tage war ein ultraleichtes MSR-Zelt, dazu zwei dünne Luftmatratzen und Schlafsäcke. Max trug einen 60-Liter-Rucksack, ich einen 40-Liter – perfekt für die steilen Passagen.
Für den O-Trek empfehlen wir: eine Trekkinghose, eine Leggings, Shorts, einen warmen Fleece, zwei T-Shirts, leichte Schlafkleidung (ich hatte keine und schlief in der Leggings – ein lockeres Schlafshirt wäre schön gewesen), Sonnenhut, Beanie, warme Jacke, wasserdichte Jacke, Trekkingschuhe und ein Paar Sandalen für entspannte Momente.
Weniger ist mehr – ich hatte zu viel Kleidung dabei und bereute das Gewicht.
Wir hatten auch ein kleines Notfallset (glücklicherweise ungenutzt) und etwas Paracetamol – ein beruhigendes Extra-Mittel in der Wildnis Patagoniens.
Fazit zur Reise
Der O-Trek forderte uns mit langen Tagen, unberechenbarem Wetter und müden Beinen – belohnte uns aber mit überwältigender Schönheit, Ruhe und dem Gefühl, in einer der letzten echten Wildnisse der Welt unterwegs zu sein. Am Ende waren wir erschöpft, windgepeitscht und sonnengebräunt – und träumten schon von der nächsten Rückkehr.
Eine detaillierte Beschreibung unserer Wanderung am Torres Del Paine inklusive jeder Tagesetappe findest Du hier.