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Swiss A350 Erfahrungsbericht

by Max

Nachdem bekannt wurde, dass Swiss die neue A350-900 Kabine „Sense“ auf der Kurzstrecke einsetzen würde, habe ich sofort gebucht (Mehr zum Buchungsprozess). Auch wenn ich die Kabine aus der Allegris bereits kenne, wollte ich gerne erfahren, wie Swiss sie interpretieren würde. Nachfolgend mein Swiss A350 Erfahrungsbericht.

Zunächst wurde es ein Krimi, da Swiss zweimal das Flugzeug auf der Buchung wechselte. Beide Male konnte ich zum Glück kostenlos stornieren oder Umbuchen, sodass es am Ende am 16. November endlich soweit war.

Mit dem Swiss A350, getauft auf „Lausanne“ durfte ich von Düsseldorf nach Zürich in der Premium Economy, dann zurück (Direct-Turnaround) in der Business Suite.

A350 Lausanne Seitenansicht
Swiss A350-900 „Lausanne“ in der vorderen Seitenansicht

Aussehen & erstes Gefühl
Schon beim Einstieg hat „Lausanne“ Eindruck gemacht: Die Außenbemalung mit alpinem Stil wirkt frisch und ansprechend. Da hat man sich Mühe gemacht!

Erwartungsgemäß war auch Kabinendesign modern, sauber und roch noch nach Neu.

Sitz & Komfort
Mein Platz war 25K in der Premium Economy. Der Sitz ist überraschend geräumig: festes Chassis, aber ausreichend breit. Die Rückenlehne lässt sich recht weit zurücklehnen, allerdings empfand ich die Beinstützen zum Ausfahren über Knopfdruck unpassend. Wenn man sie ausgeklappt hat, sollte man vorsichtig dabei sein, den Sitz nach hinten zu verstellen. Man kann sich dann leicht die Unterschenkel unter dem Vordersitz einklemmen.

In-Flight Entertainment & Technik
Sehr positiv: Der Bildschirm ist groß, das System und die Software sind nagelneu und durchdacht. Besonders praktisch: ich konnte meine eigenen Bluetooth-Kopfhörer verbinden. USB-C ist vorhanden, aber etwas versteckt unten vorne angebracht, sodass ich erstmal suchen durfte.

Service & Verpflegung
Da es ein sehr kurzer Flug war (nur etwa eine Stunde), war das Serviceangebot ziemlich reduziert. Es gab keine Snacks zu kaufen, nur Süßes. Frühstück viel also leider aus und musste in der Senator Lounge in Zürich nachgeholt werden. Die Kabine war gut besetzt, das Personal wirkte gestresst vom vollen Flug.

Sauberkeit
Ein kleiner Wermutstropfen: Mein Sitz war nicht ganz sauber. Ich habe noch Überreste des Vorsitzenden gefunden. Ich legte das mal als „kann mal passieren“ ad acta.

A350 Lausanne Triebwerksbemalung
Durchweg schön designed – Die „Lausanne“ (Swiss A350)
Swiss Sense Business Suite Sitz
Geradezu versteckt: Die Business Suite in der Swiss Sense

Swiss A350 Kabine & Ersteindruck
Auf dem Rückflug ging es in die Business Suite, Sitz 8A. Die Suite ist sehr ähnlich zu denen, die man von Lufthansa kennt (die sogenannten „Allegris“-Suiten), aber Swiss hat ihre eigene Farbgebung gewählt: tiefes Burgundrot prägt das Design. Das sieht sehr elegant aus und hat Charakter. Mir gefällt es sogar besser.

Die Suite wirkt privat, hoch gebaut, mit geschlossenen Wänden und guter Abgrenzung zur Nachbarsuite. Man hat wirklich ein kleines, eigenes Refugium fast schon auf First Class Niveau.

Platz & Ablage
Der Bildschirm ist großzügig dimensioniert, und es gibt viele Ablagen sowie Haken und Fächer. Man kann wirklich einiges verstauen oder aufhängen. Natürlich gilt das nicht im gleichen Umfang auf den regulären Business Sitzen des Swiss A350. Der Sitz lässt sich natürlich komplett flach verstellen. Sobald man nach dem Start die Kabine verschließt, ist man für sich und bekommt auch nicht mehr viel vom Drumherum mit.

Crew & Service
Die Crew war diesmal sehr freundlich und aufmerksam. Es war übrigens dieselbe Besatzung wie auf dem Hinflug, aber im vorderen Teil der Maschine nahm man sich für die Business-Gäste deutlich mehr Zeit. Auf die vielen Passagiere, die Fotos machen wollte, war die Crew bestens vorbereitet und offensichtlich bereits daran gewöhnt.

Essen
Ich hatte vorab Balik Lachs vorbestellt, und das war eine ausgezeichnete Wahl: Der Lachs kam zusammen mit einer kleinen, aber feinen Käseauswahl und Laugenbrötchen – alles sehr schmackhaft. Natürlich blieb die kulinarische Erfahrung eines Langstreckenflugs aus. Wobei die beworbene First Class Trüffel Woche echt ansprechend aussah.

Swiss Sense First Class im A350
Eindruck der Swiss Sense First Class im A350-900

Highlights des Swiss A350 Erfahrungsbericht

  • Der neue Swiss A350 macht optisch und technisch einen sehr modernen Eindruck – Kabine, Bildschirme, Sitze: alles „fresh“.
  • Die Business Suite (Sitz 8A) ist extrem komfortabel und privat – eine sehr überzeugende Lösung.
  • Das neue Swiss-Senses-Konzept wirkt nicht nur als Marketingidee: Es kommt in Qualität und Design tatsächlich an. Viele Passagiere hatten leuchtende Augen.
  • Die Crew hat einen sehr professionellen Eindruck gemacht, besonders beim Umgang mit der neuen Kabine und der Nachfrage von Fotopassagieren.

Optimierungspotential

  • Der Premium-Economy-Sitz war gut, aber hat mich in letzten Details noch nicht ganz vom Hocker gehauen (insbesondere die Beinstütze).
  • Auf saubere Sitze sollte man immer, aber besonders auf einem solchen Marketing-Prestige-Flug achten.
  • Das eingeschränkte Serviceangebot auf Kurzstreckenflügen (kein Essen in der Eco zum Kauf verfügbar) enttäuscht etwas.
  • Wer die Swiss Sense beworben bekommt, sollte sie dann möglichst auch fliegen können, oder zumindest eine kostenlose Stornierungsmöglichkeit haben. Ich hatte Glück, nach vielen Anrufen in der Senator Hotline.

Ich bin wirklich gespannt, wie sich das auf Langstreckenflügen mit dem A350 entwickeln wird. Wenn Swiss das Swiss Senses-Erlebnis auf lange Distanzen genauso konsequent umsetzt, sollte das eine sehr starke Premium-Alternative sein. Mein nächster Swiss-First-Flug wird vermutlich auf einer 777 stattfinden, aber auf ein Widersehen im Swiss A350 freue ich mich.

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